Digital-Gipfel 2019: Lebenslanges Lernen mit Roberta und Kompetenzplattform KI.NRW

Die Kompetenzplattform KI.NRW präsentiert als zentrale Dachorganisation und erste Anlaufstelle für Künstliche Intelligenz (KI) in Nordrhein-Westfalen auf dem Digital-Gipfel vom 28. bis 29. Oktober 2019 in Dortmund aktuelle Projekte und Initiativen aus den Bereichen Forschung, Bildung und Wirtschaft. Neben branchenspezifischen Projekten, die stets den Menschen in den Mittelpunkt der Gestaltung einer verantwortungsvollen KI stellen, liegt ein besonderer Schwerpunkt des KI.NRW-Standes auf der Zertifizierung von Künstlicher Intelligenz und dem Bereich des lebenslangen digitalen Lernens mit der Roberta-Initiative und digitalen Weiterbildungsprogrammen.

Lebenslanges Digitales Lernen

Digitale Plattformen zur Qualifizierung und Wissensvermittlung bilden ein zentrales Thema der Kompetenzplattform KI.NRW, die es sich zum Ziel gesetzt hat, maßgeschneiderte digitale Lernangebote über alle Altersstufen hinweg anzubieten – beginnend im Grundschulalter über die berufliche Aus- und Weiterbildung bis hin zur Qualifizierung für Fach- und Führungskräfte. Die Kompetenzplattform setzt dazu auf die erfolgreiche Fraunhofer-Bildungsinitiative »Roberta® – Lernen mit Robotern« auf, die seit 17 Jahren deutschlandweit und international digitale Kompetenzen in der Schule vermittelt und junge Menschen, insbesondere Mädchen, für Technik und Naturwissenschaften begeistert. KI.NRW erweitert die Lernplattform »Open Roberta« nun auf die betriebliche Aus- und Weiterbildung. Mit der grafischen Programmiersprache »NEPO« erlernen Auszubildende künftig intuitiv und praxisnah das Programmieren und Konstruieren von Industrierobotern, Sensoren und Mikrocontrollern. Mit diesem Qualifizierungsformat werden beispielsweise angehende Mechatroniker*innen künftig ‚hands-on‘ das digitale Gestalten erlernen.

Am KI.NRW-Stand können die Teilnehmenden des Digital-Gipfels selbst »hands-on« ausgewählte Experimente aus dem neuen Konzept ausprobieren. Ob Neuling oder mit Vorerfahrung – die visuelle Open-Source-Plattform von Fraunhofer IAIS ermöglicht Nutzer*innen die intuitive Programmierung einer stetig wachsenden Anzahl unterschiedlicher Roboter und Mikrocontroller.

Vor Ort können Interessierte z. B. den Calli:bot programmieren, einen fahrenden Mini-Roboter, der über den Mikrocontroller Calliope mini gesteuert wird. Darüber hinaus gibt es die senseBox zu sehen, die als IoT-Sensorstation die Programmierung von Sensoren veranschaulicht, z. B. für die Erfassung von produktionsrelevanten Daten wie Temperatur oder Luftdruck.

Darüber hinaus konzipiert die Kompetenzplattform KI.NRW mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS aktuell eine digitale Lernumgebung, die sich als KI-Einstiegsformat versteht und Fachleuten in Unternehmen Technologien der Künstlichen Intelligenz interaktiv vermittelt. Das digitale Weiterbildungsprogramm rund um Schulungsmodule mit Einstiegscharakter wird sukzessive ausgebaut und kontinuierlich aktualisiert werden. Mit diesen und weiteren Aktivitäten möchte KI.NRW das Land Nordrhein-Westfalen als Leitregion für berufliche Aus- und Weiterbildung in Künstlicher Intelligenz etablieren.

Absicherung und Zertifizierung von Künstlicher Intelligenz

Der Anspruch, Künstliche Intelligenz mensch-zentriert zu denken und Vertrauen in KI nachhaltig zu steigern, zeigt sich auch in der Entwicklung einer Zertifizierung von KI-Systemen, die neben der Absicherung der technischen Zuverlässigkeit auch einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie prüft. Die von KI.NRW initiierte Zertifizierung hat zum Ziel, einen zuverlässigen und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Anwendungen für Nordrhein-Westfalen und Deutschland zu gewährleisten – mit dem Potential, als europäisches Vorbild für ein sachkundiges, neutral bewertetes KI-Gütesiegel unter ethischen, rechtlichen und philosophischen Gesichtspunkten zu dienen. Auf dem Digital-Gipfel stellt das KI.NRW-Team den Zertifizierungs-Ansatz vor und erläutert an einem beispielhaften Projekt, wie KI-Systeme verlässlich abgesichert werden können.

Künstliche Intelligenz für die Zukunft der Landwirtschaft

Ein aktuelles Beispiel für KI-Forschung und -Transfer aus NRW kommt aus dem Bereich Umwelt & Ressourcenschutz: Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, wichtige Bereiche der Agrar- und Ernährungswirtschaft zukünftig ressourcen- sowie umweltschonender zu gestalten. Im Mittelpunkt einer intelligenten Landwirtschaft stehen datengetriebene Strategien und prädikative Methoden, um etwa die Bedürfnisse von Pflanzen in Bezug auf Nährstoffe, Wasser und Krankheitsvorbeugung besser bestimmen zu können. Auf Basis des Fraunhofer-Ansatzes »Informed Machine Learning« werden neben Umwelt- und Wachstumsdaten weitere Datenquellen, wie Erfahrungswerte und Expertenwissen, in die Analysen einbezogen, um die Qualität der Analyseergebnisse im Vergleich zu einer reinen Datenanalyse erheblich zu steigern. Anhand von Methoden des »Verteilten Maschinellen Lernens« über Sensoren lassen sich darüber hinaus übergeordnete Muster erkennen, die beispielsweise Aussagen über die Verbreitung von Schädlingen zulassen.

Für die Zukunft der »intelligenten Landwirtschaft« bündeln führende NRW-Institutionen auf dem Gebiet des Maschinellen Lernens, der Robotik und der Agrarwissenschaften ihre interdisziplinären Kompetenzen. So arbeiten in diesem Themenbereich das Exzellenzcluster »PhenoRob – Robotik und Phänotypisierung für Nachhaltige Nutzpflanzenproduktion« der Universität Bonn und das Fraunhofer-Forschungszentrum Maschinelles Lernen eng zusammen.

Einblicke in diese und weitere Themen erhalten Teilnehmende des Digital-Gipfels vom 28. bis 29. Oktober in der Messe Dortmund am Stand 10 der Kompetenzplattform KI.NRW.

Weitere Informationen

Kompetenzplattform KI.NRW: www.ki.nrw

Fraunhofer IAIS: www.iais.fraunhofer.de

Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: www.wirtschaft.nrw/ministerium

Download Whitepaper: Vertrauenswürdiger Einsatz von Künstlicher Intelligenz: https://www.iais.fraunhofer.de/content/dam/iais/KINRW/Whitepaper_KI-Zertifizierung.pdf

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Der Digital-Gipfel findet am 28. und 29. Oktober 2019 in Dortmund statt. Grafik: BMWi
Mit der grafischen Programmier­sprache »NEPO« können Auszubildende intuitiv und praxisnah das Program­mieren erlernen. Auf dem Digital-Gipfel können Interessierte NEPO praxisnah kennenlernen. Foto: Foto: Rawpixel.com/Fotolia, Grafik: Fraunhofer IAIS