Fraunhofer IAIS macht mit »NEPO« Künstliche Intelligenz begreifbar

Mit der grafischen Programmiersprache NEPO vermittelt Fraunhofer IAIS die Grundlagen intelligenter Algorithmen. Zum Girls’Day-Auftakt im Bundeskanzleramt programmierten 24 Schülerinnen mit NEPO einen Roboter, der Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte.

Ob als Sprachassistent im Haus oder als intelligente Maschine 4.0 in der Produktion – Künstliche Intelligenz spielt eine zentrale Rolle im Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Fraunhofer-Gesellschaft gestaltet diesen Wandel nicht nur mit ihrer breiten Expertise rund um kognitive Systeme und maschinelles Lernen für Unternehmen: Mit der grafischen Programmiersprache »NEPO®« machen die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS das Verständnis für intelligente Algorithmen auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Vom Grundschulkind bis hin zum Top-Manager – die blockbasierte Programmiersprache NEPO ermöglicht es IT-Neulingen, eigenständig intelligente Roboter zu programmieren.»Im Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie erforschen und entwickeln Institute wie das Fraunhofer IAIS zukunftsweisende KI-Technologien, deren Grundlagen nicht nur Fachleute begreifen sollten«, sagt Beate Jost, Projektleiterin am Fraunhofer IAIS. »Mit NEPO wenden wir uns an die Öffentlichkeit – an Schulkinder, Azubis und Führungskräfte – um die Grundlagen dieses Fachwissens aus den Köpfen unserer Expertinnen und Experten in der Gesellschaft zu verankern und sie selbst den Jüngsten begreiflich zu machen.«

NEPO ist Teil der Open-Source-Programmierplattform »Open Roberta Lab«, die Beate Jost und das Team der MINT-Initiative »Roberta – Lernen mit Robotern« am Fraunhofer IAIS bereits im Jahr 2014 ins Leben gerufen haben. Die Plattform ermöglicht Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen weltweit das intuitive Programmieren smarter Roboter und Platinen. Bis zu 20 000 Nachwuchs-Programmierinnen und -Programmierer suchen die Plattform aktuell monatlich auf, um die NEPO-Programmierblöcke via »drag and drop« aneinanderzufügen und mit ihnen Roboter zum Leben zu erwecken. »Um die Hürden beim Einstieg zu minimieren, verlangt NEPO keine komplexen Syntaxkenntnisse. Dennoch sind auch Nicht-Fachleute in der Lage, durch das blockbasierte Programmieren ein Verständnis für smarte Algorithmen zu entwickeln«, sagt Beate Jost.

Mit der Aufnahme des humanoiden Roboters »NAO« ins Open Roberta Lab macht das Projekt, das mit Unterstützung der Google Zukunftswerkstatt weiterentwickelt und verbreitet wird, einen weiteren entscheidenden Schritt in der Vermittlung von Grundlagen intelligenter Algorithmen. Mittels einer Vielzahl von Sensoren ist der Roboter in der Lage, Gesichter zu erkennen oder Fragen zu beantworten. »Anders als beim eigenen Smartphone, das sie lediglich nutzen, müssen die Schülerinnen NAO selbstständig mit NEPO programmieren«, erklärt Beate Jost, die gemeinsam mit den Schülerinnen im Rahmen des Girls’Day-Technikparcours im Bundeskanzleramt NAO das Sprechen beibrachte. Beim Besuch der Kanzlerin sagte NAO gemeinsam mit den jungen Frauen: »Hallo Frau Merkel.«

»Code Your Smart Home« – Roboter auf der Cebit 2018 programmieren

Den nächsten praxisnahen Einblick in die fachliche Breite kognitiver Systeme unter dem Dach der Fraunhofer-Gesellschaft erhalten Interessierte auf der Cebit 2018 in Hannover. Vom 11. bis 15. Juni 2018 können am Fraunhofer-Stand (Halle 27, Stand E78) zukunftsweisende Szenarien, von der Arbeitswelt der Zukunft bis hin zum smarten Zuhause nicht nur entdeckt, sondern auch mitgestaltet werden. Denn mit NEPO können Interessierte am Exponat »Code Your Smart Home« vor Ort »hands-on« in die faszinierende Welt der intelligenten Assistenten einsteigen und neben NAO auch den Staubsaugerroboter »Kobold VR200« programmieren.

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»Hallo Frau Merkel«, gemeinsam mit 24 Schülerinnen begrüßte NAO die Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Auftakt des Girls’Day 2018 im Bundeskanzleramt. (Foto: Fraunhofer IUK-Verbund)