Open Roberta & Google Summer of Code: Teilnehmer im Interview

Beim Google Summer of Code haben Studierende weltweit die Möglichkeit, ihre Semesterferien mit wertvollen Erfahrungen in Open-Source-Projekten zu verknüpfen. Open Roberta war 2019 wieder als Mentor-Organisation dabei und lud dazu ein, »hands-on« im Developer-Team mitzuarbeiten und ihre Ideen unter Anleitung der Entwicklerinnen und Entwickler des Open Roberta Labs umsetzen. Ein Teilnehmer dieses Jahr war der Informatikstudent Simone Degiacomi aus Italien, der drei Monate lang am »Lab« mitarbeitete. Dank seines Einsatzes ist es nun möglich, den Lego Mindstorms Roboter EV3 »plug and play« mit Open Roberta zu programmieren und sich den Quellcode in der Programmiersprache C anzeigen zu lassen. Im Interview mit Roberta-Mitarbeiterin Elena Zay spricht er über seine Teilnahme beim »Google Summer of Code« und die Arbeit im Open Roberta Developer-Team.

 

1. Simone, wie bist du zum Google Summe of Code (GSOC) gekommen und was hat dein Interesse geweckt, dich für Open Roberta zu bewerben?

Ich habe GSoC im zweiten Jahr der Universität  – 2018 – dank meines Algorithmen-Professors entdeckt. Er hat uns von den Erfahrungen der Studenten, die in den Vorjahren an GSoC teilgenommen haben, berichtet. Leider war ich zu spät dran und konnte dadurch kein Projekt mehr einreichen, also beschloss ich, es im nächsten Jahr zu versuchen.

Als ich mir dieses Jahr die Liste der Organisationen anschaute, habe ich Open Roberta gefunden und mir sofort die vorgeschlagenen Projekte durchgelesen, da ich bereits einige Erfahrungen als Nutzer mit der Plattform gemacht habe. Als ich mich für ein Projekt entschied, kontaktierte ich die Teammitglieder, um eine Diskussion über mögliche Implementierungen zu beginnen.

2. Was waren deine Aufgaben im Open Roberta Team und wie lief die Zusammenarbeit?

Meine Aufgabe war es, eine weitere Möglichkeit zu entwickeln, Programme auf den EV3-Roboter zuladen, um das Setup zu vereinfachen und die Startzeit zu verkürzen.

Im Sommer sprach ich einmal pro Woche per Videoanruf mit meinen Mentor*innen und Teammitgliedern und unter der Woche nutzten wir Gitter zur Kommunikation. Während der Videoanrufe diskutierten wir die Arbeit der vergangenen Wochen und entschieden, worauf wir uns als nächstes konzentrieren sollten. Als das Projekt nutzbar wurde, haben auch meine Mentoren, das Verhalten des neuen Systems überprüft.

3. Nach dem du nun drei Monate mit Open Roberta zusammengearbeitet hast, was macht deiner Meinung nach diese Plattform besonders?

Open Roberta bietet eine Programmierschnittstelle ähnlich wie andere Plattformen, aber der Unterschied besteht darin, dass es die gleiche Schnittstelle für verschiedene Robotersysteme bietet. Das bedeutet, dass Schüler, sobald sie wissen, wie man einen Roboter (z. B. EV3) mit NEPO programmiert, auch andere Roboter (z. B. Arduino) programmieren können. Darüber hinaus enthält Open Roberta einen Simulator für viele Roboter, der es den Schülern ermöglicht, mit der Plattform zu üben, auch wenn sie keinen echten Roboter zur Hand haben.

4. Offensichtlich unterstützt du Initiativen und Projekte wie Open Roberta, die junge Menschen dazu ermutigen, in den MINT-Bereich einzusteigen. Wie ist die allgemeine Sichtweise auf MINT-Themen in deinem Umfeld? Wie ist das Verhältnis von Mädchen zu Jungen in deinem Studium?

Meiner Meinung nach ist die allgemeine Sichtweise zum Thema MINT gut und in Entwicklung. Im Moment (Anfang September) betreue ich einige, von meiner Universität organisierte Kurse, in denen wir Lehrern der Grund- und Sekundarschule die Grundlagen der Programmierung mit Scratch und Robotik mit dem EV3 vermitteln. Einige dieser Lehrer werden dann Roboterkurse in ihren Schulen beginnen.

Meine weiterführende Schule war eine technische Schule und ich nahm am Informatikkurs teil. In meiner Klasse war das Mädchen/Jungen-Verhältnis 2 zu 18, was den anderen Klassen ähnelte. An der Universität war das Verhältnis ähnlich: im ersten Jahr 20 zu150 und am Ende des dritten Jahres 10 zu 80.

5. Wie haben dir die MINT-Fächer in der Schule gefallen und was hat dich dazu bewogen, dies in Deinem Studium weiterzuführen?

MINT-Fächer waren meine Lieblingsfächer. In der weiterführenden Schule hat mir der Informatikkurs sehr gut gefallen, wo ich angefangen habe das Programmieren zu lernen. Es war genau dieser Kurs, der mich dazu brachte, dies zu studieren.

6. Hast du einen Traumberuf, den du hoffst eines Tages zu erreichen?

Mein Traum ist es, als Entwickler in unterschiedlichen Unternehmen verschiedener Länder zu arbeiten, mit unterschiedlichen Technologien auf dem Laufenden zu bleiben und verschiedene Teile der Welt zu besuchen.

Vielen Dank für deine Antworten, Simone!

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Der Informatik-Student Simone Degiacomi Quelle: Simone Degiacomi