Happy Birthday, Open Roberta Lab!

Seit 5 Jahren heißt es im Open Roberta Lab »Drag + Drop = Code« – und unsere Zauberformel geht auf: Mittlerweile nutzen Neugierige auf der ganzen Welt das kostenfreie »Lab«, um verschiedene Robotersysteme spielerisch und intuitiv zu programmieren. Das ist Grund zur Freude und die perfekte Gelegenheit mit einem Blick zurück, nach vorn und einem NEPO-Kuchen »Danke« zu sagen.

450 000-mal »Dankeschön« mit NEPO-Kuchen

Ein Fokus des Open Roberta Labs sind seine Nutzer*innen weltweit. Mit euch wächst das Lab von Jahr zu Jahr über sich hinaus! Waren es zu Beginn in 2015 insgesamt 11 000 Nutzer*innen, verzehnfachte sich diese Zahl knapp bis Ende 2017. 2018 freuten wir uns über 225 000 Nutzer*innen – eine Zahl, die sich in 2019 nun verdoppelt hat: 2019 bedanken wir uns daher bei über 450 000 Nachwuchs-Programmierer*innen für ihre Neugier und Interesse am Programmieren mit Open Roberta – ein riesiges Dankeschön! Diese große Anzahl sprengt natürlich den Rahmen jeder Geburtstagsfeier, wir finden allerdings, der passende NEPO-Kuchen darf trotzdem nicht fehlen. Das entsprechende Kuchenrezept, stellen wir euch hiermit, ganz in freier Open Source Manier, zum Nachprogrammieren zur Verfügung ;-)

Die stetig wachsenden Nutzungszahlen spiegeln eine Seite der positiven Resonanz wider, die wir von Open Roberta bekommen. Ob in Schulen, den mittlerweile über 26 Open Roberta Coding Hubs in Deutschland oder etwa Open Roberta Workshops für Senioren – junge wie alte Nachwuchsprogrammier*innen schätzen den niedrigschwelligen Einstieg ins digitale Gestalten mit Open Roberta. Inzwischen darf es sogar offiziell für verschiedene Wettbewerbe wie die First Lego League eingesetzt werden. Dabei motiviert die bunte Programmiersprache NEPO Nutzer*innen dazu, sich nicht nur etwas von der »Digitalisierung« erzählen zu lassen, sondern hinter die Kulissen zu blicken und das Programmieren selbst einmal zu versuchen. Wir freuen uns sehr über diese tolle Entwicklung und werfen in diesem Beitrag einen kleinen Blick auf ein paar Highlights von Open Roberta.

Eine kleine Robo-Reise durch die Zeit

Angefangen hat alles 2014: Mit Unterstützung von Google.org entwickelt das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse und Informationssysteme IAIS eine Open Source Programmierplattform, um vor allem Kindern einen hands-on Einstieg in die Programmierung von Robotern zu ermöglichen und Lehrkräfte bei der Vermittlung technischer Kompetenzen im Rahmen der Roberta-Initiative zu unterstützen. Im November 2014 ging das Open Roberta Lab erstmals online. Als allerersten Roboter, konnte man dort den Lego Mindstorms EV3 zum Leben erwecken. Im darauffolgenden Jahr kam die Simulation hinzu und ermöglichte Nutzer*innen das Programmieren eines virtuellen EV3-Roboters. 2016 füllte sich langsam das Lab: Mit dem NXT kam ein weiterer Lego-Roboter zur Open Roberta Familie hinzu, der auf den häufigen Wunsch von Roberta-Teachern hin integriert wurde – auch die Programmierung vom Bot’n’roll und der Mikrocontroller Microbit und Calliope mini ist seitdem auf der Programmierplattform möglich. Weitere Systeme folgten 2017 und 2018: der humanoide Roboter Nao, das Microboard BOB3, der Bildungsroboter WeDo 2. 0 Education und auf vielseitigen Wunsch hin auch die Physical-Computing Plattform Arduino. Mit der Integration der Systeme mBot, senseBox und Edison in 2019 sind mittlerweile 13 verschiedene Robotiksysteme mit Open Roberta Lab programmierbar. Damit finden Schüler*innen von der Grundschule über die Sekundarstufe 2 hinaus, verschiedene Ansätze und Anreize in die Robotik einzusteigen, ohne sich mit verschiedenen proprietären Programmiersprachen auseinandersetzen zu müssen.

Lingua robotica im Lab: NEPO

Apropos Programmiersprache: Die Bots und Boards im Open Roberta Lab sprechen die Fraunhofer-Programmiersprache NEPO. NEPO steht dabei für »New Easy Programming Online« und ist eine grafische Programmiersprache, die die Komplexität von textuellen Programmiersprachen reduziert, ohne in Umfang und Leistung unterlegen zu sein. NEPO eignet sich insbesondere für den Einstieg in die Programmierung; das Lab bietet mit der Anzeige des Quellcodes jedoch auch die idealen Voraussetzungen, den Übergang in textuelle Programmiersprachen wie Java, Python, C/C++ erfolgreich zu meistern. 

Hello world! Мир приветствия! Olá mundo!

Im Laufe der Zeit kamen auch immer wieder neue Funktionen ins Lab: Von Hilfetexten zu einzelnen Programmierblöcken, der Anzeige des Quellcodes über die Möglichkeit der Programmbeschreibung, bis hin zur (Multi-)Simulation von Robotern. Mit der Galerie wurde zudem die Möglichkeit integriert, sich von Programmen der Roberta-Zentrale und anderen Nutzer*innen inspirieren zu lassen oder eigene Werke mit der ganzen Welt zu teilen. Apropos Welt: In über 100 Ländern wird das Open Roberta Lab regelmäßig genutzt – knapp die Hälfte aller Aufrufe auf die Programmierplattform kommt mittlerweile von außerhalb Deutschlands. Ein wesentlicher Grund dafür: Das Lab ist in 17 Sprachen abrufbar: Neben weitverbreiteten Sprachen wie Englisch, Chinesisch und Spanisch werden auch weniger verbreitete Sprachen wie Dänisch, Finnisch oder Tschechisch unterstützt.

Open Source – Offene Ohren für Feedback, Unterstützung und freie Wissensvermittlung

Ein großer Dank für die Entwicklungen im Open Roberta Lab gebührt der Open Source Community: Zahlreiche freiwillige Unterstützer*innen weltweit haben sich die Mühe gemacht am Open Roberta Lab mitzuwirken und es z. B. zu testen, um Fehler aufzuspüren oder zu übersetzen. Mit Google Summer of Code und dem aktuellen Wettbewerb Google Code-In lernen auch Studierende und Schüler*innen die Arbeit im Developer-Team des Labs kennen. Lehrkräfte profitieren derweil von den kostenfrei zur Verfügung gestellten Open Educational Resources (OER), die vielerorts für die Arbeit mit dem Open Roberta Lab erstellt wurden.

Auf in neue Welten?

Das Open Roberta Lab ist noch lange nicht fertig. Das Developer-Team und das Didaktik-Team arbeiten stetig an neuen Funktionen und Materialien, um die Arbeit mit dem Open Roberta Lab noch besser zu machen. Für 2020 wollen wir vorerst nur so viel verraten: Seid gespannt, denn wir starten mit Open Roberta in ganz neue Welten!

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